Wärmebedarfsrechnung (inkl. Rechentool)

WIKI - Begriffserklärungen

Fachbegriffe der SHK- und Energiebranche verständlich erklärt

Kurz-Definition: Wärmebedarfsrechnung (Online Rechen-Tool: siehe unten)

Eine Wärmebedarfsrechnung ist eine Berechnung, die in der Sanitär-, Heizungs- und Klimabranche sowie in der Energiebranche durchgeführt wird, um den Wärmebedarf eines Gebäudes zu bestimmen. Diese Berechnung berücksichtigt Faktoren wie die Größe des Gebäudes, die Anzahl der Bewohner, die Art der Heizung und die örtlichen Witterungsbedingungen, um eine genaue Schätzung des benötigten Wärmeverbrauchs zu ermitteln.

Online-Rechner zur Ermittlung des Wärmebedarfs

Wärmebedarfsberechnung
 

Dieser Online-Rechner trennt den Wärmebedarf in Transmissions- und Lüftungswärmeverluste auf und liefert einen überschlägigen Richtwert in Kilowatt (kW).
Hinweis: Alle Ergebnisse sind nur als grobe Anhaltspunkte zu verstehen.

Erfahrungswerte: 15°C Lager, 17°C stehende Tätigkeit, 19°C sitzende Tätigkeit
Richtwerte: -10°C bis -12°C (Norddeutschland), -14°C bis -16°C (Süddeutschland)
Gebäudetyp: 0,3 sehr gut isoliert, 0,6 gut isoliert, 1,0 normal isoliert, 2,0 schlecht isoliert

 

 

Begriffserklärung: Was versteht man unter der Wärmebedarfsrechnung?

Eine Wärmebedarfsberechnung ist ein Verfahren, um den Wärmebedarf eines Gebäudes oder eines Raumes zu bestimmen. Die Wärmebedarfsberechnung wird in der Sanitär-, Heizungs- und Klimabranche (SHK) sowie in der Energiebranche verwendet, um die optimale Heizleistung und die Größe der Heizungsanlage zu ermitteln.

Die Wärmebedarfsberechnung berücksichtigt eine Vielzahl von Faktoren, darunter die Größe des Gebäudes, die Dämmung, die Art der Fenster, die Anzahl der Luftwechsel pro Stunde, die Raumtemperatur und die Außentemperatur. Diese Faktoren werden in einer Formel zusammengeführt, um den Wärmebedarf in Watt (W) oder Kilowatt (kW) zu berechnen.

Ein Beispiel für eine einfache Berechnungsformel lautet wie folgt (wobei dies eine stark vereinfachte Sicht darstellt):
Wärmebedarf (W) = Volumen (m³) x k-Wert (W/m²K) x Temperaturdifferenz (K) x Luftwechsel pro Stunde

Im Detail wird jedoch zwischen Transmissions- und Lüftungswärmeverlusten unterschieden, um eine korrekte Dimensionierung zu erhalten.

Anstelle einer einzigen Multiplikation aus Volumen, k-Wert, Temperaturdifferenz und Luftwechsel werden in der Praxis zwei Wärmeverluste separat berechnet:

  1. Transmissionswärmeverlust:    QTrans​= k × AHüllfläche ​× ΔT
     
  2. Lüftungswärmeverlust:    QLüft ≈ 0,34 × V × n × ΔT

Gesamtwärmebedarf:    QGesamt ​= QTrans ​+ QLüft


Mit diesem getrennten Ansatz für Transmissions- und Lüftungsverluste erhält man eine korrekt dimensionierte Abschätzung des Wärmebedarfs, da sowohl die Wärmedurchgangsverluste der Gebäudehülle als auch der Wärmeverlust durch Luftaustausch berücksichtigt werden.

Ein Anwendungsbeispiel für die Wärmebedarfsberechnung wäre die Planung und Installation einer Heizungsanlage in einem Neubau. Durch die Durchführung einer Wärmebedarfsberechnung kann die richtige Größe der Heizungsanlage ermittelt werden, um eine effiziente und angemessene Heizleistung zu gewährleisten. Ein weiteres Beispiel wäre die Renovierung eines Altbaus, bei der eine Wärmebedarfsberechnung durchgeführt werden kann, um herauszufinden, welche Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz und zur Senkung der Heizkosten ergriffen werden können.

Insgesamt ist die Wärmebedarfsberechnung ein wichtiger Bestandteil der Planung von Heizungsanlagen und der Verbesserung der Energieeffizienz von Gebäuden. Durch die Berücksichtigung einer Vielzahl von Faktoren kann eine präzise Berechnung des Wärmebedarfs durchgeführt werden, um eine effektive und wirtschaftliche Heizungslösung zu liefern.